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Das Wohlbefinden von Senioren kann mehr von psychologischen Faktoren als von physischen Faktoren abhängen

Das Alter kommt oft mit körperlichen Beschwerden und gesundheitlichen Problemen. Neue Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass psychosoziale, nicht physische Faktoren die Hauptursache für ein geringeres Wohlbefinden im späteren Leben sind.
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Angst und Depression das Wohlbefinden älterer Menschen stärker beeinträchtigen können als körperliche Beschwerden.

Alternsinduzierte körperliche Beschwerden sind nicht die Hauptursache für eine geringere Lebensqualität und eine Abnahme des Wohlbefindens bei älteren Männern und Frauen. Vielmehr haben psychosoziale Faktoren nach den neuen Erkenntnissen den größten Einfluss.

Die Studie, die in der Zeitschrift veröffentlicht wird BMC Geriatrie, durchgeführt von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München und der Technischen Universität München (TUM), beide in Deutschland.

Das Team wurde geleitet von Prof. Karl-Heinz Ladwig, Leiter der Forschungsgruppe für Mental Health am Institut für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum München und Professor für Psychosomatische Medizin am TUM Universitätsklinikum.

Prof. Ladwig und sein Team waren motiviert durch den Mangel an ausreichenden Daten zu Stress und emotionalem Wohlbefinden im späteren Leben.

"Was die Studie besonders interessant machte, war die Tatsache, dass der Einfluss von Stress auf das emotionale Wohlbefinden in einem breiteren, nicht-klinischen Kontext kaum untersucht wurde", sagt Erstautor Dr. Karoline Lukaschek, Epidemiologe in der Forschungsgruppe für Mental Health . "Unsere Studie umfasste daher explizit Angstzustände, Depressionen und Schlafstörungen."

Studieren des subjektiven Wohlbefindens bei Senioren

Prof. Ladwig und seine Kollegen verwendeten klinische Daten aus der Studie "Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA-Age)", einer großen Bevölkerungsstudie, die seit fast 30 Jahren die Gesundheit Tausender Menschen in Süddeutschland untersucht.

Von den KORA-Studienteilnehmern haben Prof. Ladwig und seine Kollegen mehr als 3.600 Männer und Frauen im Alter zwischen 65 und 90 Jahren ausgewählt.

Das Team konzentrierte sich auf "subjektives Wohlbefinden" (SWB), ein Begriff, den Wissenschaftler verwenden, um zu beschreiben, wie Menschen auf persönlicher Ebene Wohlbefinden erfahren. Im Gegensatz dazu bezieht sich "objektives Wohlbefinden" auf die Messung des Wohlbefindens einer Person anhand objektiv ausgewählter Kriterien wie der finanziellen Stabilität.

Die Wissenschaftler haben SWB mit dem WHO-5-Index für Wohlbefinden gemessen. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entworfene WHO-5-Wohlfühl-Index ist einer der beliebtesten Fragebögen zur Beurteilung des subjektiven psychologischen Wohlbefindens.

SWB wurde anhand der erreichten Punktzahlen berechnet, und die Ergebnisse wurden in zwei Kategorien unterteilt: eine "niedrige" Punktzahl (alles gleich oder unter 50 auf einer Skala von 0 bis 100) und "hoch" Punktzahl (als etwas über 50 betrachtet). Mit Hilfe von logistischen Regressionsmodellen stellten die Forscher die Verbindung zwischen potenziellen Risikofaktoren und SWB her.

Depression, Angst haben den stärksten Einfluss

Insgesamt zeigte die Studie ein hohes Niveau von SWB in der untersuchten Population. Nicht weniger als 79 Prozent der Befragten erreichten einen "hohen" Index. In der Kategorie "Niedrig" gab es jedoch deutlich mehr Frauen als Männer: 24 Prozent gegenüber 18 Prozent.

Insgesamt zeigte die Analyse, dass Faktoren wie "niedriges Einkommen, körperliche Inaktivität, Multimorbidität, Depression, Angst und Schlafprobleme" bei Männern und Frauen tendenziell SWB beeinflussen. Für Frauen schien das Leben allein stärker auf SWB auszuwirken.

Von allen diesen Faktoren schienen jedoch physische Faktoren wie Multimorbidität und körperliche Inaktivität keine signifikanten Auswirkungen auf SWB zu haben. Depressionen und Ängste hatten am stärksten negative Auswirkungen auf SWB.

Die Autoren weisen darauf hin, dass es sich bei dieser Beobachtungsstudie nicht um die Gründe für die gefundenen Assoziationen handeln kann. Dennoch scheinen die Autoren zuversichtlich zu sein.

"Das Altern selbst ist nicht zwangsläufig mit einem Rückgang der Stimmung und Lebensqualität verbunden. Es ist eher so, dass psychosoziale Faktoren wie Depression oder Angst das subjektive Wohlbefinden beeinträchtigen."

Prof. Karl-Heinz Ladwig

Die Forscher fordern auch eine "stärkere Fokussierung auf psychische Gesundheitsmaßnahmen bei älteren Erwachsenen". Prof. Ladwig: "Dies ist umso wichtiger, als wir wissen, dass ein hohes Maß an subjektivem Wohlbefinden mit einem geringeren Mortalitätsrisiko verbunden ist."

Schließlich weisen die Autoren darauf hin, dass mehr Forschung notwendig sei, um das sogenannte Altersparadoxon zu verstehen - das heißt, das beobachtete hohe Wohlbefinden und die positive Lebenseinstellung, die Senioren charakterisieren, obwohl sie oft einen Rückgang der körperlichen Gesundheit erfahren und reduzierte soziale Möglichkeiten.

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